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Fabula und Sujet. Das WAS und das WIE einer Erzählung.
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Veröffentlicht von Hans R. Teterra in Text Plot und Strukur · Freitag 01 Sep 2023
Tags: GeschichteErzählungNarrativChronologieAbfolge

"Fabula" und "Sujet" sind zentrale Begriffe in der Literaturtheorie und insbesondere in der Narratologie, der Wissenschaft vom Erzählen.


"Fabula" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Geschichte" oder "Erzählung"

In der Literaturtheorie hat er jedoch eine spezifischere Bedeutung und wird oft im Gegensatz zum Begriff "Sujet" oder "Syuzhet" verwendet, insbesondere in der strukturalistischen Narratologie.

Die Fabula bezieht sich auf die chronologische, kausale Sequenz der Ereignisse.

Eine Sequenz, wie sie in einer Geschichte, in der "realen Welt" der Geschichte stattfinden würden. Sie beinhaltet alle Ereignisse, die geschehen, sowohl die explizit Erzählten als auch die implizit im Text angedeuteten, und ordnet sie in der Reihenfolge an, in der sie geschehen sind oder geschehen würden.

Der Begriff "Fabula" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Geschichte".
In der Literaturtheorie bezieht sich die Fabula auf die chronologische, kausale Sequenz von Ereignissen, die in einer Geschichte oder einem Plot auftreten, unabhängig davon, wie sie präsentiert werden. Es sind die "wirklichen" Ereignisse, wie sie in der erzählten Welt passieren, einschließlich der Ereignisse, die impliziert, aber nicht direkt erzählt werden.
Die Fabula ist die "Geschichte", WAS in der Realität (der Geschichte) wirklich passiert wäre.

Das "Sujet" hingegen präsentiert die tatsächliche Erzählung.

"Sujet" bezieht sich auf die Art und Weise, wie diese Ereignisse in der tatsächlichen Erzählung präsentiert werden.
Dies kann in einer nicht-chronologischen Reihenfolge geschehen, mit Flashbacks oder Vorausdeutungen, und kann bestimmte Ereignisse betonen oder andere minimieren.

Der Begriff "Sujet" kommt aus dem Französischen und kann mit "Thema" oder "Betreff" übersetzt werden.
In der Literaturtheorie bezieht sich das Sujet auf die spezifische Art und Weise, wie die Ereignisse einer Geschichte in der Erzählung präsentiert werden. Das Sujet kann die Ereignisse in einer anderen Reihenfolge darstellen als die Fabula und kann bestimmte Ereignisse hervorheben, minimieren oder auslassen.
Es ist die Art und Weise, WIE die "Geschichte" erzählt wird.

Ein einfaches Beispiel für den Unterschied zwischen Fabula und Sujet könnte ein Kriminalroman sein. Die Fabula wäre die tatsächliche Chronologie der Ereignisse - der Mord geschieht zuerst, dann beginnt der Detektiv mit seinen Ermittlungen, findet Hinweise und löst schließlich das Verbrechen. Aber das Sujet könnte damit beginnen, dass der Detektiv das Verbrechen löst, dann in Rückblenden die Ereignisse des Mordes und der Untersuchung zeigt. Beide Aspekte, Fabula und Sujet, arbeiten zusammen, um die gesamte Erzählstruktur eines Textes zu bilden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fabula das "Was" einer Geschichte darstellt - was passiert ist - und das Sujet das "Wie" - wie es dem Leser präsentiert wird.
Diese Konzepte sind besonders nützlich, um zu verstehen, wie Geschichten strukturiert sind und wie Erzähltechniken verwendet werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen.

Bezogen auf das Märchen "Hänsel und Gretel" können wir folgende Beispiele für Fabula und Sujet geben:

**Fabula:** Hänsel und Gretel werden von ihren Eltern im Wald ausgesetzt, finden ein Hexenhaus, besiegen die Hexe und kehren sicher nach Hause zurück.

**Sujet:** Das Märchen beginnt mit der Vorstellung der armen Familie und den Plan der Eltern, die Kinder im Wald zu lassen. Danach wird die Geschichte von Hänsel und Gretels Abenteuern erzählt, einschließlich ihrer Begegnung mit der Hexe und ihrer schlauen Flucht.

In dieser Vereinfachung bleibt die Fabula gleich - es ist die chronologische Sequenz der Ereignisse.
Das Sujet hingegen erzählt die Geschichte in einer spezifischen Reihenfolge und mit bestimmten Schwerpunkten, die dazu dienen, die Emotionen und das Interesse der Leser zu lenken.

H. R. T.

Gebrüder Grimm





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